Auf Für Camper, in deinem beruflichen oder privaten Umfeld bist du bestimmt schon das ein oder andere Mal über den Begriff „ökologischer Fußabdruck“ gestoßen. Aber was steckt eigentlich genau dahinter?
Ich wollte mein Wissen auf sicherere Beine stellen, habe recherchiert und beim Global Footprint Network die folgenden Informationen gefunden:
„The Ecological Footprint© is the only metric that compares the resource demand of individuals, governments, and businesses against Earth's capacity for biological regeneration.“
Auf Deutsch übersetzt:
„Der Ökologische Fußabdruck ist die einzige Kennzahl, die den Ressourcenbedarf von Einzelpersonen, Regierungen und Unternehmen mit der biologischen Regenerationsfähigkeit der Erde vergleicht.“
Das heißt, der ökologische Fußabdruck berechnet das Verhältnis von Angebot und Nachfrage. Jetzt geht´s ins Detail – was wird nachgefragt und was genau ist das Angebot? (Die folgenden Informationen sind nahezu 1:1 von der Website des Ecological Footprint ins Deutsche übersetzt, um sie nicht durch meine eigenen Worte zu verzerren.)
Auf der Seite der Nachfrage summiert der Ecological Footprint© alle biologisch produktiven Flächen, um die eine Bevölkerung, eine Person oder ein Produkt konkurrieren. Er misst die ökologischen Ressourcen, die eine bestimmte Bevölkerung oder ein bestimmtes Produkt benötigt, um die natürlichen Ressourcen zu produzieren, die sie wiederum verbraucht (einschließlich pflanzlicher Nahrungsmittel und Faserprodukte, Vieh- und Fischprodukte, Holz und andere Waldprodukte, Raum für städtische Infrastruktur) und um ihre Abfälle, insbesondere Kohlenstoffemissionen, zu absorbieren.
Der Ökologische Fußabdruck erfasst die Nutzung der produktiven Flächen. In der Regel handelt es sich dabei um Ackerland, Weideland, Fischgründe, bebautes Land, Waldflächen und den Kohlenstoffbedarf an Land.
Dem gegenüber stehen auf der Angebotsseite die Biokapazität und die Produktivität der ökologischen Ressourcen einer Stadt, eines Staates oder einer Nation. Das umfasst Ackerland, Weideland, Waldland, Fischereigründe und bebautes Land. Diese Flächen können, insbesondere wenn sie nicht abgeerntet werden, auch dazu dienen, die von uns erzeugten Abfälle zu absorbieren, insbesondere unsere Kohlenstoffemissionen aus der Verbrennung fossiler Brennstoffe.
Was für ein Wort.... Hier folgt die Erklärung dazu:
Die Kapazität des Planeten und der Natur sind endlich. Wenn der Ökologische Fußabdruck© einer Bevölkerung die Biokapazität der Region übersteigt - also die Nutzung von Ressourcen - hat diese Region ein Biokapazitätsdefizit.
Biokapazitätsdefizit bedeutet,
dass die Nachfrage nach den Gütern und Dienstleistungen, die das Land und die Meere liefern können - Obst und Gemüse, Fleisch, Fisch, Holz, Baumwolle für Kleidung und Kohlendioxidabsorption -
das übersteigt, was die Ökosysteme der Region regenerieren können.
Oder anders gesagt, es wird mehr nachgefragt, als vorhanden ist. Im allgemeinen Sprachgebrauch wird dies auch als "ökologisches Defizit" bezeichnet.
Was tun wir in dem Fall? Normalerweise würde man denken – out of stock, gibt´s nicht mehr. Aber, in der Realität sieht das anders aus.
Eine Region, die ein ökologisches Defizit aufweist, deckt ihren Bedarf in der Regel durch Importe, die Liquidierung ihrer eigenen ökologischen Ressourcen (wie Überfischung oder Abholzung) und/oder den Ausstoß von Kohlendioxid in die Atmosphäre.
Klingt genau so krass, wie es ist. Der Earth Overshoot Day markiert das Datum, an dem wir – also die gesamte Menschheit - mehr von der Natur verbraucht haben, als unser Planet in einem ganzen Jahr regenerieren kann!
Anders ausgedrückt, wir nutzen die Erde so, als gäbe es sie nicht nur 1 Mal, sondern 1,75 Mal.
Wenn ich das so in „nackten Zahlen“ lese, schaudert´s mich. Klar, ist der Ressourcenverbrauch eine „Team-Leistung“ von Privatpersonen, Industrie und Wirtschaft. Und sehr häufig höre ich – "Was macht denn mein Konsum für einen Unterschied"? Das denken sich wahrscheinlich sogar ziemlich viele Menschen.
Aber.... Aktuell leben 8,046 Milliarden Menschen auf dieser Erde. Wenn nur 1 Milliarde Menschen ihre Konsumgewohnheiten ändern ist man ganz schnell Teil von etwas Großem. Viele Teile ergeben ein Ganzes. Oder, gemeinsam können wir viel bewegen.
Jeden Tag treffen wir Entscheidungen bezüglich unseres Konsums und damit dem Verbrauch der Erd-Ressourcen. Ganz banale Dinge wie:
Ganz wichtig, ich möchte hier kein Fingerpointing betreiben, sondern inspirieren, bewusster durchs Leben zu gehen und hier und da Produkte, Einkäufe oder Transport zu hinterfragen.
Wie zum Beispiel:
Wir können vieles von unserem Verhalten in nachhaltigere Verhaltensweisen ändern, ohne persönliche Nachteile dadurch zu haben.
Ganz im Gegenteil, gerade hier auf meiner Website zeige ich, wie schön es sein kann, etwas zu kaufen, was eine nachhaltige Alternative ist, wofür man sich bewusst entscheidet, nur ein Mal kauft, lange Freude daran hat und dadurch nicht nur die Umwelt, sondern auch seinen Geldbeutel schont. Oder natürlich, auch einfach mal gar nichts kauft.
Nun ist dieser Beitrag doch ziemlich lang geworden. Aber es ist meiner Meinung nach wichtig, mehr über den ökologischen Fußabdruck und unser aller Einfluss auf die Umwelt zu erfahren. Dabei geht es nicht darum, den Zeigefinger zu erheben, oder auf 100% „öko“ umzustellen, sondern darum, Wissen zu vermitteln.
Je mehr wir wissen, desto bewusstere Entscheidungen können wir treffen.
Glaubt mir, wenn man das Gefühl loslässt, dass das lästig ist, oder Nachteile haben könnte, und sich auf Alternativen einlässt, kann es ziemlich viel Spaß machen und ein gutes Gefühl geben.
Footprint Network:
https://www.footprintnetwork.org/our-work/ecological-footprint/
Ökologischen Fußabdruck berechnen:
https://www.footprintcalculator.org/home/en
CO2 Rechner für Auto, Flugzeug und Co.:
https://www.quarks.de/umwelt/klimawandel/co2-rechner-fuer-auto-flugzeug-und-co/