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Peace-of-Mind mit der richtigen Stromversorgung im Camper

Die Bedeutung der Stromversorgung im Camper

Als stolze Besitzerin eines selbstausgebauten VW T5 Bullis habe ich gelernt, dass eine zuverlässige Stromversorgung das Herzstück eines jeden Wohnmobils oder Campers ist. Es mag auf den ersten Blick trivial erscheinen, aber die richtige Energieversorgung kann den Unterschied zwischen einem komfortablen und reibungslosen Abenteuer und einem frustrierenden Campingtrip ausmachen.

Daher findest du hier Antworten auf die Fragen

  • warum eine zuverlässige Stromversorgung wichtig ist
  • den Unterschied zwischen 12-Volt- und 230-Volt-Strom
  • den Energiebedarf im Camper definieren
  • Stromquellen für deinen Camper
  • Batterien für den Camper: AGM vs. LiFePO4
  • Solaranlagen für nachhaltige Energie
  • Arten von Solarstrom-Gewinnung

Warum ist eine zuverlässige Stromversorgung wichtig?

Die Bedeutung einer stabilen Stromversorgung in einem Camper ist vielschichtig. Wir sind auf elektrische Energie angewiesen, um unsere alltäglichen Aktivitäten im Camper zu ermöglichen. Für die einen reicht Energie für das Laden des Handys, für die anderen ist eine zusätzliche Beleuchtung im Van, das Laden des Computers und das Betreiben einer Kühlbox wichtig. Dem Komfort und Bedarf an Strom sind jedoch auch beim Campen keine Grenzen gesetzt und Dinge wie Induktionskochfeld, Fön, elektrische Zahnbürste, Wasserkocher, Fernseher oder Satellitenanlage gehören zur Ausstattung dazu. Ohne eine zuverlässige Stromversorgung müssten wir auf diese Annehmlichkeiten verzichten und könnten den Komfort unseres Campers nicht voll ausnutzen.

Aber es geht nicht nur um den Komfort. In Notfällen kann eine zuverlässige Stromversorgung lebensrettend sein. Ein funktionierendes Mobiltelefon oder ein tragbares Funkgerät, die mit Strom versorgt werden, können in abgelegenen Gebieten oder in Notfällen unsere Verbindung zur Außenwelt aufrechterhalten.

Unterschied zwischen 12-Volt- und 230-Volt-Strom

In einem Camper arbeiten wir normalerweise mit zwei Arten von Stromspannungen: 12 Volt und 230 Volt. Der 12-Volt-Strom wird aus den Bordbatterien des Fahrzeugs erzeugt und kann beispielsweise für grundlegende Funktionen wie Beleuchtung, oder das Laden eines Handys genutzt werden.

Auf der anderen Seite haben wir den 230-Volt-Strom, der normalerweise über externe Quellen wie Landstromanschlüsse oder Generatoren bereitgestellt wird. Dieser höhere Spannungspegel ist erforderlich, um Geräte mit höherem Energiebedarf zu betreiben.

Die richtige Balance zwischen diesen beiden Stromquellen zu finden und sicherzustellen, dass sie ordnungsgemäß miteinander verbunden sind, ist entscheidend, um eine zuverlässige Stromversorgung im Camper zu gewährleisten.

Ich habe in meinem Bulli nur eine Basis-Ausstattung an elektronischen Geräten, die ich mit 12-Volt-Strom betreiben kann: LED-Deckenleuchten, Wasserpumpe, USB-Anschluss und Kühlbox. Ich merke allerdings, dass ein 230-Volt-Zugang besser wäre, um meinen Laptop zu laden. Per USB dauert es doch ziemlich lang 😊

Energiebedarf im Camper definieren

Bevor du dich für eine bestimmte Stromversorgungslösung entscheidest, ist es wichtig, deinen persönlichen Energiebedarf im Camper / Wohnmobil genau zu definieren. Dies hängt von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich der Anzahl der Personen im Camper, der geplanten Reisedauer, der Art der Aktivitäten, die du planst, und der technischen Ausstattung deines Campers.

Starte am besten damit, eine Liste der elektrischen Geräte und Annehmlichkeiten zu erstellen, die du im Camper verwenden möchtest. Schätze den täglichen Energieverbrauch jeder dieser Geräte und addiere sie, um deinen Gesamtenergiebedarf zu ermitteln. Denke daran, eine Reserve für unvorhergesehene Ereignisse und Notfälle einzuplanen.

Indem du deinen Energiebedarf sorgfältig definierst, kannst du die richtigen Batterien, Solarpaneele und Laderegler auswählen, um sicherzustellen, dass du während deiner Reisen immer ausreichend mit Strom versorgt bist.

Die Stromquellen für deinen Camper

Bis zu einem geringen Bedarf an Strom reicht die Versorgung über die Boardbatterie (Starterbatterie) des Autos. Via Adapter für den Zigarettenanzünder oder über einen USB-Stecker kannst du beispielsweise dein Handy, Kühlbox oder Musikbox laden. Wer allerdings nicht in die Gefahr einer leeren Board-Batterie und damit einem nicht startenden Camper kommen möchte, sollte entweder genau wissen, wie viel Power die Boardbatterie noch hat und wie viel du deine Geräte aufladen kannst, oder ständig fahren, damit die Boardbatterie wieder aufgeladen wird. Für mich ist das auf jeden Fall keine Option.   

Mittlerweile haben daher die meisten eine zweite Batterie im Camper, die eine von der Starterbatterie unabhängige Stromversorgung ermöglicht. Wieder aufladen kann man dies über eine externe Stromquelle, wie Landstrom oder Solarstrom. Wer zu 100% alle Möglichkeiten der Stromgewinnung (also wieder aufladen der Batterie) und kontinuierlichen Stromversorgung im Camper haben möchte, stattet es mit einer zweiten Batterie aus und sorgt dafür, dass diese sowohl über Landstrom als auch Solarstrom aufgeladen werden kann.

Batterien für den Camper: AGM vs. LiFePO4

Die Wahl der richtigen Batterien ist entscheidend für die Energieversorgung deines Campers. Zwei gängige Optionen sind die AGM (Absorbent Glass Mat) und die LiFePO4 (Lithium-Eisenphosphat) Batterien.

AGM-Batterien sind wartungsfreie Blei-Säure-Batterien und eine kostengünstige Option. Sie sind in der Lage, Strom über einen längeren Zeitraum zu liefern und sind leichter zu finden und zu ersetzen. Allerdings haben sie einige Nachteile, wie ein höheres Gewicht im Vergleich zu LiFePO4-Batterien und eine begrenzte Zykluslebensdauer.

LiFePO4-Batterien sind teurer, aber bieten einige entscheidende Vorteile. Sie sind leichter, haben eine längere Lebensdauer, eine höhere Entladungstiefe und sind insgesamt effizienter. Dies bedeutet, dass du mehr Energie bei weniger Gewicht und Platzbedarf erhältst. Außerdem können LiFePO4-Batterien schneller geladen werden und behalten ihre Leistung bei extremen Temperaturen besser.

Die Wahl zwischen AGM und LiFePO4 hängt von deinem Budget und deinen Anforderungen ab. Wenn du häufig und langfristig unterwegs bist und bereit bist, in eine langfristige Lösung zu investieren, sind LiFePO4-Batterien aus meiner Sicht die bessere Wahl.

Solaranlagen für nachhaltige Energie

Als Unterstützerin nachhaltigen Campens ist für mich die Sonne als Energiequelle zu nutzen eine klare Entscheidung für die Umwelt, für Nachhaltigkeit und auch für Unabhängigkeit. Die Sonne versorgt uns tagtäglich mit so viel Energie. Warum sollte ich Landstrom nutzen, bei dem ich in der Regel nicht weiß wie er produziert wird und am wahrscheinlichsten aus Kohle, Erdgas oder Atomenergie. Fossile Brennstoffe, die erst abgebaut, in Strom umgewandelt werden müssen und deren Abgase schädlich für die Umwelt sind? Auf Campingplätzen kostet Strom pro Tag zudem um die 5 bis 7 Euro. Dagegen laden „an einem sonnenreichen Tag zwei je 100 Watt starke Solarmodule die Speicherbatterie so voll auf, dass es für drei Tage ohne Sonne reicht.“ (Quelle: ADAC) Großartig, oder?!

Arten von Solarstrom-Gewinnung

Es gibt zum Glück verschiedene Arten von Solarmodulen, die sich sowohl für Camper als auch für Menschen, die mit dem Rucksack unterwegs sind, zelten oder wandern, eignen. Die Auswahl hängt ganz von den individuellen Bedürfnissen und dem Einsatzzweck ab.

  • Faltbare Solarmodule sind ideal für Wanderer und Rucksacktouristen, da sie wenig Platz einnehmen, leicht sind und bequem am Rucksack befestigt oder auf dem Zelt platziert werden können. Sie bestehen aus flexiblen Solarzellen und können einfach gefaltet oder zusammengerollt werden. Allerdings sind sie in der Regel nicht so leistungsstark wie fest installierte Paneelen.
  • Etwas robuster und etwas Leistungsfähiger sind tragbare Solarkoffer. Sie bestehen aus zusammenklappbaren Solarmodulen, die in einem Koffer oder einer Tragetasche untergebracht sind. Sie können bei Bedarf geöffnet und aufgestellt werden und leicht zu transportieren. Tragbare Solarkoffer sind eine gute Option für Campingausflüge, bei denen etwas mehr Leistung benötigt wird, um elektronische Geräte aufzuladen.
  • Flexible Solarmodule sind leicht, dünn und flexibel. Sie können gebogen und an verschiedene Oberflächen angepasst werden, was sie ideal für unkonventionelle Installationen macht. Flexible Solarmodule können auf Zeltdächern, Rucksäcken oder anderen Oberflächen angebracht werden. Ihre Flexibilität führt jedoch auch immer mal wieder dazu, dass das Material oder die Solarzellen brechen. Also lohnt sich ein Blick in Kundenrezensionen, wenn du für diese Lösung interessierst.
  • Für Wanderer und Camper, die nur kleine elektronische Geräte wie Handys oder GPS-Geräte laden müssen, eignen sich kleine, tragbare Solarcharger. Diese sind äußerst kompakt und leicht und bieten eine einfache Möglichkeit, deine Geräte unterwegs aufzuladen.
  • Wenn du ein Wohnmobil oder einen Camper besitzt, bieten fest installierte Solarmodule auf dem Dach die effizienteste Möglichkeit, Energie zu erzeugen. Diese Module sind leistungsstark und können genügend Energie liefern, um deine Batterien aufzuladen und Geräte im Inneren zu betreiben.

Fazit

Bei der Auswahl eines Solarmoduls für Camping oder Wandern ist es wichtig, den Energiebedarf und den verfügbaren Platz zu berücksichtigen. Für Rucksacktouren und leichtes Camping sind faltbare Solarmodule oder tragbare Solarkoffer oft ausreichend. Wenn du jedoch eine größere Stromversorgung für einen Wohnmobil- oder Camperausbau benötigst, sind fest installierte Module auf dem Dach die beste Wahl. Unabhängig von der Art des Solarmoduls ist es wichtig, die Qualität und Leistungsfähigkeit zu berücksichtigen, um sicherzustellen, dass es deinen Anforderungen entspricht und zuverlässig Energie liefert, wenn du unterwegs bist.

Planung ist Key

Nun habt ihr schon einige Informationen dazu erhalten, worauf es bei der Energieversorgung ankommt. Das Thema umfasst aber vor allem auf der technischen Seite noch viele weitere Elemente, auf die ich jedoch nicht eingehen möchte, da ich einfach nicht genug darüber weiß. Wendet euch daher lieber an Personen, die sich mit dem technischen Part in Campern besser auskennen.

Außerdem ist Elektrik ist nur etwas für Fachkundige.Klar, kann man sich viel anlesen und erlernen. Aber das heißt nicht, dass dir das Thema liegt. Nach einer unausgereiften Planung nochmal nachzurüsten oder umzudenken ist extrem nervig, kostet Zeit und Geld. Und ein ebenso wichtiger Punkt ist, eine fachliche Planung und Installation kann auch Leben retten, denn Fehler bei der Elektrik können zu Kurzschluss führen und Brand auslösen.

Schlusswort

Sich um die Stromversorgung Gedanken zu machen ist sehr sinnvoll. Es bedeutet Lebensqualität, Komfort und Nachhaltigkeit auf deinen Reisen. Indem du bewusst mit deinem Energieverbrauch umgehst, energieeffiziente Technologien und Praktiken anwendest und auf nachhaltige Stromquellen setzt, kannst du Strom sparen und einen wichtigen Beitrag für die Umwelt leisten.

Wenn dir der Beitrag gefallen hat und du mehr darüber wissen möchtest, wie du nachhaltiger Campen kannst, stöber gerne durch die anderen Blogartikel oder registriere dich für meinen Newsletter.

Viel Spaß beim nächsten Camperabenteuer!

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