Eine Solaranlage für das Wohnmobil bietet viele Vorteile und ermöglicht es, nachhaltig und unabhängig unterwegs zu sein. Für viele Camper ist die Vorstellung, ohne Abhängigkeit vom Landstrom wochenlang unterwegs zu sein und die Gegend frei zu erkunden, ein wahr gewordener Traum. Mit einer Solaranlage im Camper lässt sich dieser Traum verwirklichen, da sie eine autarke Stromquelle bietet, die besonders in abgelegenen, naturnahen Gegenden ohne Stromversorgung ein großer Vorteil ist.
Ein weiterer Pluspunkt: Solarmodule arbeiten geräuschlos. Anders als Generatoren verursachen sie keine Lärmbelästigung und beeinträchtigen somit weder die Ruhe des Campers noch die natürliche Umgebung.
Die Solarmodule lassen sich zudem dezent auf dem Dach montieren, wodurch sie kaum Platz beanspruchen und das Fahrzeug weiterhin uneingeschränkt genutzt werden kann. Die Solaranlage ist also „unsichtbar“ und stört weder die Optik noch die Funktionalität des Fahrzeugs.
Neben der praktischen Unabhängigkeit von externer Stromversorgung spart die Solaranlage im Wohnmobil auch bares Geld. Der erzeugte Strom ist kostenlos, da Sonnenlicht als natürliche und unerschöpfliche Ressource zur Verfügung steht. Langfristig sinken die Stromkosten, da kein externer Strom mehr zugekauft werden muss, was eine beachtliche Einsparung bedeutet.
Auch aus ökologischer Sicht lohnt sich eine Solaranlage. Durch die Nutzung von regenerativer Energie lässt sich der ökologische Fußabdruck reduzieren, was zu einem nachhaltigeren Reiseverhalten beiträgt. Die Solaranlage im Camper bietet zudem die Sicherheit, zu wissen, dass der Strom aus einer umweltfreundlichen Quelle stammt.
Alles in allem ermöglicht eine Solaranlage im Camper oder Wohnwagen eine umweltfreundliche, autarke und kostengünstige Energieversorgung – ideal für alle, die unabhängig und nachhaltig unterwegs sein möchten.
Um die richtige Solaranlage für den Camper zu wählen, sollte man vor dem Kauf den Strombedarf berechnen. So vermeidet man Frust, weil man entweder total überversorgt ist oder – schlimmer noch – unterversorgt und immer noch auf externe Stromquellen angewiesen ist.
Ein typisches Nutzungsverhalten von Campern könnte beispielsweise sein: 2 Personen nutzen jeweils 1 Smartphone (4 Stunden Ladezeit), 2 Laptops (4 Stunden Ladezeit), eine Powerbank, 4 Stunden LED-Licht und eine Wasserpumpe. Das ergibt ca. 400 Wattstunden bzw. 35 Amperestunden (bei 12 Volt) pro Tag. Die Solaranlage sollte also mindestens 200 Watt leisten, und die Batterie sollte mindestens 120 Amperestunden speichern können. Das habe ich übrigens nicht selber ausgerechnet, sondern aus einem Internetsuchportal.
Einflussfaktoren wie Jahreszeit und Sonnenstunden sind entscheidend. Mit einem 100-Watt-Modul kann man z. B. an einem Tag mit 5 Sonnenstunden rund 500 Wattstunden Strom erzeugen. Daher ist es wichtig, die benötigte Leistung individuell auszurechnen. Manche haben einen Fernseher im Camper, Kühlschrank, Induktionskochfeld, Backofen, Spülmaschine, Fön, mehr oder weniger Personen, usw.
Achtung: Die meisten Hersteller geben die Leistung der Photovoltaikanlage für den Camper in Wp (Watt peak) an – die maximale Leistung unter idealen Bedingungen.
Photovoltaikanlagen, die auf Wohnmobilen, Campern und Vans installiert werden, bestehen meist aus monokristallinen oder polykristallinen Solarzellen. Diese beiden Zelltypen unterscheiden sich vor allem in ihrem Wirkungsgrad, ihrer Effizienz und den Anschaffungskosten.
Monokristalline Zellen werden aus reinem, einkristallinem Silizium hergestellt und zeichnen sich durch ihren hohen Wirkungsgrad aus. Sie nutzen die Sonnenenergie besonders effizient und eignen sich daher ideal für Camper, die eine maximale Energieausbeute auf kleinem Raum erzielen möchten. Zwar sind monokristalline Module in der Anschaffung etwas teurer, jedoch bieten sie eine besonders hohe Leistung, was sie langfristig zur besseren Wahl für Reisende macht, die sich möglichst unabhängig versorgen wollen.
Polykristalline Zellen bestehen hingegen aus mehreren miteinander verbundenen Siliziumkristallen und sind in der Herstellung kostengünstiger. Sie haben zwar einen geringeren Wirkungsgrad als monokristalline Zellen, sind jedoch eine solide und preiswerte Alternative, wenn der Energiebedarf nicht allzu hoch ist oder ein größeres Solarpanel auf dem Fahrzeugdach untergebracht werden kann. Diese Module sind daher besonders für Camper geeignet, die auf das Budget achten und gleichzeitig eine zuverlässige, aber weniger leistungsintensive Stromversorgung suchen.
Ein weiterer Zelltyp, der zunehmend an Bedeutung gewinnt, sind CIS-Solarmodule (Kupfer-Indium-Diselenid-Zellen). Diese Module bieten den Vorteil, dass sie auch bei schwächeren Lichtverhältnissen, wie z. B. bei Bewölkung oder im Schatten, weiterhin Energie produzieren können. CIS-Solarmodule sind zwar etwas teurer, doch für Reisende, die häufig in weniger sonnigen Regionen unterwegs sind oder oft im Halbschatten parken, ist dies eine interessante Alternative.
Die Wahl der geeigneten Solarmodule hängt also stark von individuellen Reisegewohnheiten und den gewünschten Einsatzzwecken ab. Monokristalline Zellen bieten maximale Effizienz, polykristalline Zellen eine kostengünstige Basisversorgung, und CIS-Module punkten in schattigeren und wechselhaften Umgebungen.
Carbest 12V Solarmodul für Wohnmobil, Wohnwagen und Camper und Vans. Mit Monokristallinen Solarzellen, im silbernen, solider Alurahmen. Leistung: 100 bis 270 Watt.
Je nach Reisestil und Fahrzeug bieten feste, faltbare und flexible Solarmodule unterschiedliche Vor- und Nachteile.
Feste Module sind robust und bieten eine dauerhafte Lösung, die direkt auf dem Fahrzeugdach montiert wird. Sie sind ideal für Camper, die kontinuierlich auf Solarenergie angewiesen sind, jedoch kann die feste Installation Einschränkungen in Bezug auf Gewicht, Aerodynamik und Platz auf dem Dach mit sich bringen.
Faltbare Solarkoffer bieten hingegen maximale Flexibilität: Sie lassen sich bei Bedarf einfach aufstellen und ausrichten, um optimal Sonnenenergie zu nutzen, und können bei Nichtgebrauch platzsparend verstaut werden. Diese Module sind eine gute Wahl für Reisende, die oft an schattigen Plätzen parken oder deren Dach bereits mit Dachgepäck beladen ist.
Die flexiblen Module sind leicht und biegsam, was sie ideal für gewölbte Dachflächen oder leichte Fahrzeuge macht. Sie sind jedoch weniger robust als feste Module und sollten sorgfältig befestigt werden, um Schäden bei Fahrtwind oder extremen Wetterbedingungen zu vermeiden. Ich hörte bisher eher wenig zufriedenstellende Erfahrungsberichte zu flexiblen Modulen.
Eine Alternative könnten semiflexible Module sein: Diese Module kombinieren die Vorteile von flexiblen Modulen mit einer erhöhten Stabilität. Sie sind biegsam genug, um an leicht gewölbten Oberflächen angebracht zu werden, gleichzeitig aber robuster und widerstandsfähiger als komplett flexible Modelle. Semiflexible Module sind somit eine gute Wahl für Camper, die eine leichte, aber langlebige Lösung suchen.
Das Travel Line Solarmodule ist ein faltbares, mobiles Solarsystem. Bei Bedarf wird das Solarmodul einfach aufgeklappt, eingesteckt und fertig. Im Gewebe sind Industriemagnete integrierten und ermöglichen einen starken Halt, z.B. an der Fahrzeugseite. Mit den eingearbeiteten Ösen kann das Solarmodul auch aufgehangen werden.
Das Jackery SolarSaga ist ein faltbares Solarpanel mit monokristallinen Solarmodulen und 100 W Leistung. Es hat einen Tragegriff und ein Gewicht von 4,69 kg. Das Solar-Ladegerät hat mit zwei USB-Ausgänge: 1* USB-C-Ausgang und 1* USB-A-Ausgang, um mehrere Geräte direkt aufladen zu können, wie Smartphone oder Tablet.
Jede Modulart hat spezifische Vorzüge und Herausforderungen – die Wahl hängt daher stark von eurem individuellen Nutzungsprofil und den Platzverhältnissen ab.
Bei der Auswahl meines Solarpanels war mir wichtig, dass ich auf dem Dach Platz für mein Surfboard oder ggfs. eine Transportbox haben möchte. Daher habe ich mein Solarmodul im hinteren Bereich quer verklebt. Zusätzlich habe ich einen Dachgepäckträger, auf den ich dann das Board oder eine Box schnallen kann, ohne dass sie direkt auf dem Solarmodul liegen.
Wenn auf dem Dach kein Platz für ein Solarmodul vorhanden ist, z. B. weil ein Dachgepäckträger, eine Transportbox oder ein Dachzelt montiert ist, gibt es alternative Lösungen, die ebenfalls wunderbar Strom liefern. Faltbare Solarpanels oder Solarkoffer sind eine besonders gute Option in solchen Fällen: Sie lassen sich bei Bedarf einfach aufstellen und ausrichten, etwa auf dem Boden oder einem Tisch neben dem Fahrzeug, und können bei Nichtgebrauch platzsparend verstaut werden.
Einige faltbare Solarpanel-Modelle sind sogar mit speziellen Tragetaschen ausgestattet, die den Transport und Aufbau unterwegs erleichtern.
Der Berger Deluxe Solarkoffer mit monokristallinen Zellen und 150 W hat eine kompakte Bauweise und ist individuell einsetzbar für alle Batterietypen. Zudem Wetterfest (IP68) und ideal für Schattenparker. Mit integriertem Laderegler und Anschlusskabel. Benötigt eine 12V Solarbatterie zur Speicherung und späteren Nutzung des Stroms.
Damit das mit der Energiegewinnung und -nutzung auch reibungslos funktioniert, benötigt man neben der oder den Solarpanelen einen Laderegler und eine Batterie. Die Solar-Zellen auf dem Dach wandeln die Sonnenstrahlung der Sonne in elektrische Energie um. Der Laderegler sorgt dafür, dass die Batterie optimal geladen werden kann. Die Batterie speichert die Energie für einen späteren Zeitpunkt.
Tipp: Die Leistung der Batterie wird in der Regel in Ampere berechnet. Oft gehört habe ich, dass die Speicherbatterie das fünf- bis sechsfache des täglichen Bedarfs an Amperestunden speichern können soll.
Oftmals findet man Sets, die bereits alle Komponenten für eine funktionierende Solaranlage beinhaltet, was das Nachrüsten natürlich deutlich vereinfacht. Man kann aber auch einzelne Komponenten kaufen und zusammenzubauen. Wichtiger Tipp, der Laderegler muss die Leistung der Solar-Zellen verarbeiten können, sonst funktioniert das mit dem Strom nicht, oder kann sogar zu Schäden an der Anlage führen. Der Vorteil von Sets ist daher, dass die einzelnen Komponenten aufeinander abgestimmt sind und man sich weitere Recherche spart.
Büttner Elektronik CDS Power Line Solar-Komplettanlage zur Montage auf einem Reisefahrzeug. Inklusive Solarpanel, Halterung, TÜV-geprüftem Klebeset, Kabelsatz. Anlage kann nachträglich um ein Solarmodul gleicher Leistung erweitert werden. Die Solarzellen funktionieren auch im Teilschatten.
Eine Powerstation ist eine tragbare Batterieeinheit, die speziell dafür konzipiert ist, flexibel und mobil Strom zu liefern – perfekt für Camper, die abseits des Landstroms unterwegs sind und auf zuverlässige Energiequellen angewiesen sind. Powerstations verfügen über integrierte Wechselrichter, sodass sie sowohl Gleichstrom (DC) als auch Wechselstrom (AC) bereitstellen können, was sie vielseitig für verschiedene Geräte macht: von 12-Volt-Geräten wie Kühlboxen und Wasserpumpen bis hin zu 230-Volt-Geräten wie Laptops, Kameras, kleine Küchengeräte und sogar Werkzeuge.
Ein großer Vorteil einer Powerstation ist ihre Sofort-Einsatzbereitschaft. Im Gegensatz zu fest installierten Solarbatterien und Ladereglern, die eine dauerhafte Installation erfordern, lässt sich eine Powerstation direkt mit faltbaren oder fest installierten Solarmodulen verbinden. Sie kann während des Tages aufgeladen und bei Bedarf transportiert werden, z. B. ins Zelt oder auf einen Ausflug abseits des Fahrzeugs. Viele Powerstations sind mit mehreren Anschlüssen ausgestattet, einschließlich USB-, 12-Volt-, und 230-Volt-Steckdosen, und einige Modelle bieten sogar Schnellladeoptionen für mobile Geräte.
Je nach Kapazität und Leistung der Powerstation können Camper für mehrere Tage Strom speichern und nutzen, was sie ideal für längere Reisen und Campingtrips macht. Es ist jedoch wichtig, die Kapazität entsprechend des eigenen Bedarfs zu wählen – Geräte mit hoher Wattzahl, wie Induktionskochfelder oder leistungsstarke Kaffeemaschinen, benötigen eine größere Kapazität und einen starken Wechselrichter, um zuverlässig betrieben zu werden. Powerstations sind damit eine praktische Lösung für alle, die flexibel und mobil bleiben möchten, ohne auf Komfort verzichten zu müssen.
Die Powerstation EcoFlow Delta 2 Tragbare Powerstation verfügt über 1 kWh und 1.800 W AC-Ausgangsleistung. Bis zu 13 (Haushalts-)Geräte können gleichzeitig über verschiedene Anschlüsse geladen werden. Teils sogar via Schnellladefunktion. Gewonnen wird die Energie mittels tragbarer Solarpanelen mit bis zu 500 W in 3 Stunden. Die Speicherbatterie ist eine LiFePo-Batterie.
Hier noch ein paar Tipps für Selbstausbauer, die ich auf der Website des ADAC gefunden habe und auch aus eigener Erfahrung bestätigen kann:
Quelle: ADAC
Viel Spaß mit eurer Unabhängigkeit und eigen-produziertem Strom!