Solaranlagen für Camper - hier erfährst du was du wissen musst

Aus welchen Gründen lohnt sich eine Solaranlage für das Wohnmobil?

Eine Solaranlage für das Wohnmobil bietet viele Vorteile und ermöglicht es, nachhaltig und unabhängig unterwegs zu sein. Für viele Camper ist die Vorstellung, ohne Abhängigkeit vom Landstrom wochenlang unterwegs zu sein und die Gegend frei zu erkunden, ein wahr gewordener Traum. Mit einer Solaranlage im Camper lässt sich dieser Traum verwirklichen, da sie eine autarke Stromquelle bietet, die besonders in abgelegenen, naturnahen Gegenden ohne Stromversorgung ein großer Vorteil ist.

Ein weiterer Pluspunkt: Solarmodule arbeiten geräuschlos. Anders als Generatoren verursachen sie keine Lärmbelästigung und beeinträchtigen somit weder die Ruhe des Campers noch die natürliche Umgebung.

Die Solarmodule lassen sich zudem dezent auf dem Dach montieren, wodurch sie kaum Platz beanspruchen und das Fahrzeug weiterhin uneingeschränkt genutzt werden kann. Die Solaranlage ist also „unsichtbar“ und stört weder die Optik noch die Funktionalität des Fahrzeugs.

Neben der praktischen Unabhängigkeit von externer Stromversorgung spart die Solaranlage im Wohnmobil auch bares Geld. Der erzeugte Strom ist kostenlos, da Sonnenlicht als natürliche und unerschöpfliche Ressource zur Verfügung steht. Langfristig sinken die Stromkosten, da kein externer Strom mehr zugekauft werden muss, was eine beachtliche Einsparung bedeutet.

Auch aus ökologischer Sicht lohnt sich eine Solaranlage. Durch die Nutzung von regenerativer Energie lässt sich der ökologische Fußabdruck reduzieren, was zu einem nachhaltigeren Reiseverhalten beiträgt. Die Solaranlage im Camper bietet zudem die Sicherheit, zu wissen, dass der Strom aus einer umweltfreundlichen Quelle stammt.

Alles in allem ermöglicht eine Solaranlage im Camper oder Wohnwagen eine umweltfreundliche, autarke und kostengünstige Energieversorgung – ideal für alle, die unabhängig und nachhaltig unterwegs sein möchten.

Wie viel Watt braucht man in einer Solaranlage für das Wohnmobil?

Um die richtige Solaranlage für den Camper zu wählen, sollte man vor dem Kauf den Strombedarf berechnen. So vermeidet man Frust, weil man entweder total überversorgt ist oder – schlimmer noch – unterversorgt und immer noch auf externe Stromquellen angewiesen ist.

Strombedarf berechnen

Ein typisches Nutzungsverhalten von Campern könnte beispielsweise sein: 2 Personen nutzen jeweils 1 Smartphone (4 Stunden Ladezeit), 2 Laptops (4 Stunden Ladezeit), eine Powerbank, 4 Stunden LED-Licht und eine Wasserpumpe. Das ergibt ca. 400 Wattstunden bzw. 35 Amperestunden (bei 12 Volt) pro Tag. Die Solaranlage sollte also mindestens 200 Watt leisten, und die Batterie sollte mindestens 120 Amperestunden speichern können. Das habe ich übrigens nicht selber ausgerechnet, sondern aus einem Internetsuchportal.

Einflussfaktoren

Einflussfaktoren wie Jahreszeit und Sonnenstunden sind entscheidend. Mit einem 100-Watt-Modul kann man z. B. an einem Tag mit 5 Sonnenstunden rund 500 Wattstunden Strom erzeugen. Daher ist es wichtig, die benötigte Leistung individuell auszurechnen. Manche haben einen Fernseher im Camper, Kühlschrank, Induktionskochfeld, Backofen, Spülmaschine, Fön, mehr oder weniger Personen, usw.

Achtung: Die meisten Hersteller geben die Leistung der Photovoltaikanlage für den Camper in Wp (Watt peak) an – die maximale Leistung unter idealen Bedingungen.

Monokristalline, Polykristalline und CIS-Solarzellen: Was ist der Unterschied?

Photovoltaikanlagen, die auf Wohnmobilen, Campern und Vans installiert werden, bestehen meist aus monokristallinen oder polykristallinen Solarzellen. Diese beiden Zelltypen unterscheiden sich vor allem in ihrem Wirkungsgrad, ihrer Effizienz und den Anschaffungskosten.

Monokristalline Solarzellen

Monokristalline Zellen werden aus reinem, einkristallinem Silizium hergestellt und zeichnen sich durch ihren hohen Wirkungsgrad aus. Sie nutzen die Sonnenenergie besonders effizient und eignen sich daher ideal für Camper, die eine maximale Energieausbeute auf kleinem Raum erzielen möchten. Zwar sind monokristalline Module in der Anschaffung etwas teurer, jedoch bieten sie eine besonders hohe Leistung, was sie langfristig zur besseren Wahl für Reisende macht, die sich möglichst unabhängig versorgen wollen.

Polykristalline Solarzellen

Polykristalline Zellen bestehen hingegen aus mehreren miteinander verbundenen Siliziumkristallen und sind in der Herstellung kostengünstiger. Sie haben zwar einen geringeren Wirkungsgrad als monokristalline Zellen, sind jedoch eine solide und preiswerte Alternative, wenn der Energiebedarf nicht allzu hoch ist oder ein größeres Solarpanel auf dem Fahrzeugdach untergebracht werden kann. Diese Module sind daher besonders für Camper geeignet, die auf das Budget achten und gleichzeitig eine zuverlässige, aber weniger leistungsintensive Stromversorgung suchen.

CIS-Solarmodule

Ein weiterer Zelltyp, der zunehmend an Bedeutung gewinnt, sind CIS-Solarmodule (Kupfer-Indium-Diselenid-Zellen). Diese Module bieten den Vorteil, dass sie auch bei schwächeren Lichtverhältnissen, wie z. B. bei Bewölkung oder im Schatten, weiterhin Energie produzieren können. CIS-Solarmodule sind zwar etwas teurer, doch für Reisende, die häufig in weniger sonnigen Regionen unterwegs sind oder oft im Halbschatten parken, ist dies eine interessante Alternative.

Die Wahl der geeigneten Solarmodule hängt also stark von individuellen Reisegewohnheiten und den gewünschten Einsatzzwecken ab. Monokristalline Zellen bieten maximale Effizienz, polykristalline Zellen eine kostengünstige Basisversorgung, und CIS-Module punkten in schattigeren und wechselhaften Umgebungen.

Carbest 12V Solarmodul für Wohnmobil, Wohnwagen und Camper und Vans. Mit Monokristallinen Solarzellen, im silbernen, solider Alurahmen. Leistung: 100 bis 270 Watt.

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Vorteile und Herausforderungen von festen und flexiblen Solarmodulen sowie faltbare Solarkoffer

Je nach Reisestil und Fahrzeug bieten feste, faltbare und flexible Solarmodule unterschiedliche Vor- und Nachteile.

Feste Solarmodule

Feste Module sind robust und bieten eine dauerhafte Lösung, die direkt auf dem Fahrzeugdach montiert wird. Sie sind ideal für Camper, die kontinuierlich auf Solarenergie angewiesen sind, jedoch kann die feste Installation Einschränkungen in Bezug auf Gewicht, Aerodynamik und Platz auf dem Dach mit sich bringen.

Faltbare Solarkoffer

Faltbare Solarkoffer bieten hingegen maximale Flexibilität: Sie lassen sich bei Bedarf einfach aufstellen und ausrichten, um optimal Sonnenenergie zu nutzen, und können bei Nichtgebrauch platzsparend verstaut werden. Diese Module sind eine gute Wahl für Reisende, die oft an schattigen Plätzen parken oder deren Dach bereits mit Dachgepäck beladen ist.

Flexible Solarmodule

Die flexiblen Module sind leicht und biegsam, was sie ideal für gewölbte Dachflächen oder leichte Fahrzeuge macht. Sie sind jedoch weniger robust als feste Module und sollten sorgfältig befestigt werden, um Schäden bei Fahrtwind oder extremen Wetterbedingungen zu vermeiden. Ich hörte bisher eher wenig zufriedenstellende Erfahrungsberichte zu flexiblen Modulen.

Semiflexible Solarmodule

Eine Alternative könnten semiflexible Module sein: Diese Module kombinieren die Vorteile von flexiblen Modulen mit einer erhöhten Stabilität. Sie sind biegsam genug, um an leicht gewölbten Oberflächen angebracht zu werden, gleichzeitig aber robuster und widerstandsfähiger als komplett flexible Modelle. Semiflexible Module sind somit eine gute Wahl für Camper, die eine leichte, aber langlebige Lösung suchen.

Das Travel Line Solarmodule ist ein faltbares, mobiles Solarsystem. Bei Bedarf wird das Solarmodul einfach aufgeklappt, eingesteckt und fertig. Im Gewebe sind Industriemagnete integrierten und ermöglichen einen starken Halt, z.B. an der Fahrzeugseite. Mit den eingearbeiteten Ösen kann das Solarmodul auch aufgehangen werden.

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Das Jackery SolarSaga ist ein faltbares Solarpanel mit monokristallinen Solarmodulen und 100 W Leistung. Es hat einen Tragegriff und ein Gewicht von 4,69 kg. Das Solar-Ladegerät hat mit zwei USB-Ausgänge: 1* USB-C-Ausgang und 1* USB-A-Ausgang, um mehrere Geräte direkt aufladen zu können, wie Smartphone oder Tablet.

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Jede Modulart hat spezifische Vorzüge und Herausforderungen – die Wahl hängt daher stark von eurem individuellen Nutzungsprofil und den Platzverhältnissen ab.

Platz und Position des Solarmoduls

Bei der Auswahl meines Solarpanels war mir wichtig, dass ich auf dem Dach Platz für mein Surfboard oder ggfs. eine Transportbox haben möchte. Daher habe ich mein Solarmodul im hinteren Bereich quer verklebt. Zusätzlich habe ich einen Dachgepäckträger, auf den ich dann das Board oder eine Box schnallen kann, ohne dass sie direkt auf dem Solarmodul liegen.

Was tun, wenn kein Platz auf dem Dach für Solarmodule ist?

Wenn auf dem Dach kein Platz für ein Solarmodul vorhanden ist, z. B. weil ein Dachgepäckträger, eine Transportbox oder ein Dachzelt montiert ist, gibt es alternative Lösungen, die ebenfalls wunderbar Strom liefern. Faltbare Solarpanels oder Solarkoffer sind eine besonders gute Option in solchen Fällen: Sie lassen sich bei Bedarf einfach aufstellen und ausrichten, etwa auf dem Boden oder einem Tisch neben dem Fahrzeug, und können bei Nichtgebrauch platzsparend verstaut werden.

Einige faltbare Solarpanel-Modelle sind sogar mit speziellen Tragetaschen ausgestattet, die den Transport und Aufbau unterwegs erleichtern.

Der Berger Deluxe Solarkoffer mit monokristallinen Zellen und 150 W hat eine kompakte Bauweise und ist individuell einsetzbar für alle Batterietypen. Zudem Wetterfest (IP68) und ideal für Schattenparker. Mit integriertem Laderegler und Anschlusskabel. Benötigt eine 12V Solarbatterie zur Speicherung und späteren Nutzung des Stroms.

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Speicherbatterie und Laderegler für eine Solaranlage im Wohnmobil

Damit das mit der Energiegewinnung und -nutzung auch reibungslos funktioniert, benötigt man neben der oder den Solarpanelen einen Laderegler und eine Batterie. Die Solar-Zellen auf dem Dach wandeln die Sonnenstrahlung der Sonne in elektrische Energie um. Der Laderegler sorgt dafür, dass die Batterie optimal geladen werden kann. Die Batterie speichert die Energie für einen späteren Zeitpunkt.

Tipp: Die Leistung der Batterie wird in der Regel in Ampere berechnet. Oft gehört habe ich, dass die Speicherbatterie das fünf- bis sechsfache des täglichen Bedarfs an Amperestunden speichern können soll.

Solar-Sets

Oftmals findet man Sets, die bereits alle Komponenten für eine funktionierende Solaranlage beinhaltet, was das Nachrüsten natürlich deutlich vereinfacht. Man kann aber auch einzelne Komponenten kaufen und zusammenzubauen. Wichtiger Tipp, der Laderegler muss die Leistung der Solar-Zellen verarbeiten können, sonst funktioniert das mit dem Strom nicht, oder kann sogar zu Schäden an der Anlage führen. Der Vorteil von Sets ist daher, dass die einzelnen Komponenten aufeinander abgestimmt sind und man sich weitere Recherche spart.

Büttner Elektronik CDS Power Line Solar-Komplettanlage zur Montage auf einem Reisefahrzeug. Inklusive Solarpanel, Halterung, TÜV-geprüftem Klebeset, Kabelsatz. Anlage kann nachträglich um ein Solarmodul gleicher Leistung erweitert werden. Die Solarzellen funktionieren auch im Teilschatten.

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Powerstation für Camper: Anwendungsmöglichkeiten im Detail

Eine Powerstation ist eine tragbare Batterieeinheit, die speziell dafür konzipiert ist, flexibel und mobil Strom zu liefern – perfekt für Camper, die abseits des Landstroms unterwegs sind und auf zuverlässige Energiequellen angewiesen sind. Powerstations verfügen über integrierte Wechselrichter, sodass sie sowohl Gleichstrom (DC) als auch Wechselstrom (AC) bereitstellen können, was sie vielseitig für verschiedene Geräte macht: von 12-Volt-Geräten wie Kühlboxen und Wasserpumpen bis hin zu 230-Volt-Geräten wie Laptops, Kameras, kleine Küchengeräte und sogar Werkzeuge.

Sofortige Einsatzbereitschaft

Ein großer Vorteil einer Powerstation ist ihre Sofort-Einsatzbereitschaft. Im Gegensatz zu fest installierten Solarbatterien und Ladereglern, die eine dauerhafte Installation erfordern, lässt sich eine Powerstation direkt mit faltbaren oder fest installierten Solarmodulen verbinden. Sie kann während des Tages aufgeladen und bei Bedarf transportiert werden, z. B. ins Zelt oder auf einen Ausflug abseits des Fahrzeugs. Viele Powerstations sind mit mehreren Anschlüssen ausgestattet, einschließlich USB-, 12-Volt-, und 230-Volt-Steckdosen, und einige Modelle bieten sogar Schnellladeoptionen für mobile Geräte.

Den Strombedarf ermitteln

Je nach Kapazität und Leistung der Powerstation können Camper für mehrere Tage Strom speichern und nutzen, was sie ideal für längere Reisen und Campingtrips macht. Es ist jedoch wichtig, die Kapazität entsprechend des eigenen Bedarfs zu wählen – Geräte mit hoher Wattzahl, wie Induktionskochfelder oder leistungsstarke Kaffeemaschinen, benötigen eine größere Kapazität und einen starken Wechselrichter, um zuverlässig betrieben zu werden. Powerstations sind damit eine praktische Lösung für alle, die flexibel und mobil bleiben möchten, ohne auf Komfort verzichten zu müssen.

Die Powerstation EcoFlow Delta 2 Tragbare Powerstation verfügt über 1 kWh und 1.800 W AC-Ausgangsleistung. Bis zu 13 (Haushalts-)Geräte können gleichzeitig über verschiedene Anschlüsse geladen werden. Teils sogar via Schnellladefunktion. Gewonnen wird die Energie mittels tragbarer Solarpanelen mit bis zu 500 W in 3 Stunden. Die Speicherbatterie ist eine LiFePo-Batterie.

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Zusätzliche Nerd-Tipps

Hier noch ein paar Tipps für Selbstausbauer, die ich auf der Website des ADAC gefunden habe und auch aus eigener Erfahrung bestätigen kann:

Erst die Planung, dann die Umsetzung.

Nervig, wenn am Ende das eine Kabel fehlt... Eigene Erfahrung.

Sorgfältig arbeiten.

Das erspart die Fehlersuche im Urlaub. Vor allem, wenn die Kabel und andere Bestandteile hinter etwas anderem verlaufen, und man später nicht mehr so einfach ran kommt.

Ein Hersteller.

Komponenten möglichst nur von einem Hersteller verwenden, dann gibt es auch nur einen Ansprechpartner bei Problemen und keinen Verweis auf eine andere, markenfremde Komponente.

Material ist schwer.

Achte darauf, dass alles sehr sehr gut befestigt ist und dass jedes Kilo vom zulässigen Gesamtgewicht abgeht.

Elektrik ist nur etwas für Fachkundige!

Lasse dich am besten von einem Fachbetrieb oder Elektriker beraten und / oder die Anlage abschließend prüfen.

Quelle: ADAC

Viel Spaß mit eurer Unabhängigkeit und eigen-produziertem Strom!

Peace-of-Mind mit der richtigen Stromversorgung im Camper

Die Bedeutung der Stromversorgung im Camper

Als stolze Besitzerin eines selbstausgebauten VW T5 Bullis habe ich gelernt, dass eine zuverlässige Stromversorgung das Herzstück eines jeden Wohnmobils oder Campers ist. Es mag auf den ersten Blick trivial erscheinen, aber die richtige Energieversorgung kann den Unterschied zwischen einem komfortablen und reibungslosen Abenteuer und einem frustrierenden Campingtrip ausmachen.

Daher findest du hier Antworten auf die Fragen

Warum ist eine zuverlässige Stromversorgung wichtig?

Die Bedeutung einer stabilen Stromversorgung in einem Camper ist vielschichtig. Wir sind auf elektrische Energie angewiesen, um unsere alltäglichen Aktivitäten im Camper zu ermöglichen. Für die einen reicht Energie für das Laden des Handys, für die anderen ist eine zusätzliche Beleuchtung im Van, das Laden des Computers und das Betreiben einer Kühlbox wichtig. Dem Komfort und Bedarf an Strom sind jedoch auch beim Campen keine Grenzen gesetzt und Dinge wie Induktionskochfeld, Fön, elektrische Zahnbürste, Wasserkocher, Fernseher oder Satellitenanlage gehören zur Ausstattung dazu. Ohne eine zuverlässige Stromversorgung müssten wir auf diese Annehmlichkeiten verzichten und könnten den Komfort unseres Campers nicht voll ausnutzen.

Aber es geht nicht nur um den Komfort. In Notfällen kann eine zuverlässige Stromversorgung lebensrettend sein. Ein funktionierendes Mobiltelefon oder ein tragbares Funkgerät, die mit Strom versorgt werden, können in abgelegenen Gebieten oder in Notfällen unsere Verbindung zur Außenwelt aufrechterhalten.

Unterschied zwischen 12-Volt- und 230-Volt-Strom

In einem Camper arbeiten wir normalerweise mit zwei Arten von Stromspannungen: 12 Volt und 230 Volt. Der 12-Volt-Strom wird aus den Bordbatterien des Fahrzeugs erzeugt und kann beispielsweise für grundlegende Funktionen wie Beleuchtung, oder das Laden eines Handys genutzt werden.

Auf der anderen Seite haben wir den 230-Volt-Strom, der normalerweise über externe Quellen wie Landstromanschlüsse oder Generatoren bereitgestellt wird. Dieser höhere Spannungspegel ist erforderlich, um Geräte mit höherem Energiebedarf zu betreiben.

Die richtige Balance zwischen diesen beiden Stromquellen zu finden und sicherzustellen, dass sie ordnungsgemäß miteinander verbunden sind, ist entscheidend, um eine zuverlässige Stromversorgung im Camper zu gewährleisten.

Ich habe in meinem Bulli nur eine Basis-Ausstattung an elektronischen Geräten, die ich mit 12-Volt-Strom betreiben kann: LED-Deckenleuchten, Wasserpumpe, USB-Anschluss und Kühlbox. Ich merke allerdings, dass ein 230-Volt-Zugang besser wäre, um meinen Laptop zu laden. Per USB dauert es doch ziemlich lang 😊

Energiebedarf im Camper definieren

Bevor du dich für eine bestimmte Stromversorgungslösung entscheidest, ist es wichtig, deinen persönlichen Energiebedarf im Camper / Wohnmobil genau zu definieren. Dies hängt von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich der Anzahl der Personen im Camper, der geplanten Reisedauer, der Art der Aktivitäten, die du planst, und der technischen Ausstattung deines Campers.

Starte am besten damit, eine Liste der elektrischen Geräte und Annehmlichkeiten zu erstellen, die du im Camper verwenden möchtest. Schätze den täglichen Energieverbrauch jeder dieser Geräte und addiere sie, um deinen Gesamtenergiebedarf zu ermitteln. Denke daran, eine Reserve für unvorhergesehene Ereignisse und Notfälle einzuplanen.

Indem du deinen Energiebedarf sorgfältig definierst, kannst du die richtigen Batterien, Solarpaneele und Laderegler auswählen, um sicherzustellen, dass du während deiner Reisen immer ausreichend mit Strom versorgt bist.

Die Stromquellen für deinen Camper

Bis zu einem geringen Bedarf an Strom reicht die Versorgung über die Boardbatterie (Starterbatterie) des Autos. Via Adapter für den Zigarettenanzünder oder über einen USB-Stecker kannst du beispielsweise dein Handy, Kühlbox oder Musikbox laden. Wer allerdings nicht in die Gefahr einer leeren Board-Batterie und damit einem nicht startenden Camper kommen möchte, sollte entweder genau wissen, wie viel Power die Boardbatterie noch hat und wie viel du deine Geräte aufladen kannst, oder ständig fahren, damit die Boardbatterie wieder aufgeladen wird. Für mich ist das auf jeden Fall keine Option.   

Mittlerweile haben daher die meisten eine zweite Batterie im Camper, die eine von der Starterbatterie unabhängige Stromversorgung ermöglicht. Wieder aufladen kann man dies über eine externe Stromquelle, wie Landstrom oder Solarstrom. Wer zu 100% alle Möglichkeiten der Stromgewinnung (also wieder aufladen der Batterie) und kontinuierlichen Stromversorgung im Camper haben möchte, stattet es mit einer zweiten Batterie aus und sorgt dafür, dass diese sowohl über Landstrom als auch Solarstrom aufgeladen werden kann.

Batterien für den Camper: AGM vs. LiFePO4

Die Wahl der richtigen Batterien ist entscheidend für die Energieversorgung deines Campers. Zwei gängige Optionen sind die AGM (Absorbent Glass Mat) und die LiFePO4 (Lithium-Eisenphosphat) Batterien.

AGM-Batterien sind wartungsfreie Blei-Säure-Batterien und eine kostengünstige Option. Sie sind in der Lage, Strom über einen längeren Zeitraum zu liefern und sind leichter zu finden und zu ersetzen. Allerdings haben sie einige Nachteile, wie ein höheres Gewicht im Vergleich zu LiFePO4-Batterien und eine begrenzte Zykluslebensdauer.

LiFePO4-Batterien sind teurer, aber bieten einige entscheidende Vorteile. Sie sind leichter, haben eine längere Lebensdauer, eine höhere Entladungstiefe und sind insgesamt effizienter. Dies bedeutet, dass du mehr Energie bei weniger Gewicht und Platzbedarf erhältst. Außerdem können LiFePO4-Batterien schneller geladen werden und behalten ihre Leistung bei extremen Temperaturen besser.

Die Wahl zwischen AGM und LiFePO4 hängt von deinem Budget und deinen Anforderungen ab. Wenn du häufig und langfristig unterwegs bist und bereit bist, in eine langfristige Lösung zu investieren, sind LiFePO4-Batterien aus meiner Sicht die bessere Wahl.

Solaranlagen für nachhaltige Energie

Als Unterstützerin nachhaltigen Campens ist für mich die Sonne als Energiequelle zu nutzen eine klare Entscheidung für die Umwelt, für Nachhaltigkeit und auch für Unabhängigkeit. Die Sonne versorgt uns tagtäglich mit so viel Energie. Warum sollte ich Landstrom nutzen, bei dem ich in der Regel nicht weiß wie er produziert wird und am wahrscheinlichsten aus Kohle, Erdgas oder Atomenergie. Fossile Brennstoffe, die erst abgebaut, in Strom umgewandelt werden müssen und deren Abgase schädlich für die Umwelt sind? Auf Campingplätzen kostet Strom pro Tag zudem um die 5 bis 7 Euro. Dagegen laden „an einem sonnenreichen Tag zwei je 100 Watt starke Solarmodule die Speicherbatterie so voll auf, dass es für drei Tage ohne Sonne reicht.“ (Quelle: ADAC) Großartig, oder?!

Arten von Solarstrom-Gewinnung

Es gibt zum Glück verschiedene Arten von Solarmodulen, die sich sowohl für Camper als auch für Menschen, die mit dem Rucksack unterwegs sind, zelten oder wandern, eignen. Die Auswahl hängt ganz von den individuellen Bedürfnissen und dem Einsatzzweck ab.

Fazit

Bei der Auswahl eines Solarmoduls für Camping oder Wandern ist es wichtig, den Energiebedarf und den verfügbaren Platz zu berücksichtigen. Für Rucksacktouren und leichtes Camping sind faltbare Solarmodule oder tragbare Solarkoffer oft ausreichend. Wenn du jedoch eine größere Stromversorgung für einen Wohnmobil- oder Camperausbau benötigst, sind fest installierte Module auf dem Dach die beste Wahl. Unabhängig von der Art des Solarmoduls ist es wichtig, die Qualität und Leistungsfähigkeit zu berücksichtigen, um sicherzustellen, dass es deinen Anforderungen entspricht und zuverlässig Energie liefert, wenn du unterwegs bist.

Planung ist Key

Nun habt ihr schon einige Informationen dazu erhalten, worauf es bei der Energieversorgung ankommt. Das Thema umfasst aber vor allem auf der technischen Seite noch viele weitere Elemente, auf die ich jedoch nicht eingehen möchte, da ich einfach nicht genug darüber weiß. Wendet euch daher lieber an Personen, die sich mit dem technischen Part in Campern besser auskennen.

Außerdem ist Elektrik ist nur etwas für Fachkundige.Klar, kann man sich viel anlesen und erlernen. Aber das heißt nicht, dass dir das Thema liegt. Nach einer unausgereiften Planung nochmal nachzurüsten oder umzudenken ist extrem nervig, kostet Zeit und Geld. Und ein ebenso wichtiger Punkt ist, eine fachliche Planung und Installation kann auch Leben retten, denn Fehler bei der Elektrik können zu Kurzschluss führen und Brand auslösen.

Schlusswort

Sich um die Stromversorgung Gedanken zu machen ist sehr sinnvoll. Es bedeutet Lebensqualität, Komfort und Nachhaltigkeit auf deinen Reisen. Indem du bewusst mit deinem Energieverbrauch umgehst, energieeffiziente Technologien und Praktiken anwendest und auf nachhaltige Stromquellen setzt, kannst du Strom sparen und einen wichtigen Beitrag für die Umwelt leisten.

Wenn dir der Beitrag gefallen hat und du mehr darüber wissen möchtest, wie du nachhaltiger Campen kannst, stöber gerne durch die anderen Blogartikel oder registriere dich für meinen Newsletter.

Viel Spaß beim nächsten Camperabenteuer!